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Reiseführer
Frankreich

Kaum ein anderes europäisches Land besitzt eine so reiche Natur und Kultur und so viele Ferienangebote wie Frankreich. Freu dich auf Mittelmeerstrände mit mondänen Seebädern, die Atlantikküste mit endlosen Sandstränden, wilden Dünen und weiten Wäldern, auf Gebirge mit Wanderwegen und Skigebieten, auf tiefe Schluchten und liebliche Täler, auf versteckte Dörfer an kleinen Flüsschen, breite Ströme und rauschende Wildbäche.

Ein Städtetrip nach Paris, Bordeaux, Marseille, Toulouse, Lille oder Lyon? Skiurlaub am Mont Blanc? Badeferien an der Côte d’Azur, auf der Île de Ré, in den Seebädern der Normandie und Bretagne? Wellenreiten in Hossegor? Wandern in den Pyrenäen oder Cevennen? Reiten in der Camargue oder Radtouren am Ufer der Loire? Rafting in der Ardèche oder gemütliche Hausboottour auf dem Canal du Midi? Du kannst soooo viel unternehmen und entdecken!

Ein ganz besonderes Flair

Dabei begegnen dir Menschen, die das Leben genießen – auch im Alltag. Erleb diese Leichtigkeit des Seins, dieses Savoir-vivre. Es ist eine Lebensart, die Rücksicht nimmt, solidarisch und gesellig ist, Traditionen und Werte schätzt: gute Umgangsformen, Höflichkeit, Tischkultur, gepflegte Sprache: all jene Errungenschaften, die den Umgang miteinander leichter und das Leben genussvoller machen. Wer Savoir-vivre zelebriert, erlebt einen Urlaub „wie Gott in Frankreich“ – und das nicht nur mit Haute Cuisine, erlesenen Weinen und schicken Nachtclubs, sondern auch im nostalgischen Bistro beim einfachen Landwein. Das macht Frankreich zum beliebtesten Urlaubsziel der Welt. Und auch die Franzosen lockt es kaum fort. Fast 80 Prozent der 68 Mio. machen Urlaub im eigenen Land – Und das ist mit 543 965 km² rund anderthalb mal so groß wie Deutschland. Sandige und felsige Küsten säumen die Meere auf rund 3400 km, die Alpen schwingen sich am Mont Blanc bis auf 4810 m empor – Europarekord. Die Loire ist mit 1012 km der längste Fluss des Landes. „Paris ist Frankreich“, sagte schon Goethe über die Hauptstadt des Zentralstaats – und daran hat sich bis heute nichts geändert. Hier treffen sich alle Verkehrsadern, hier sitzen die Konzernzentralen, die Verwaltung, hier drängen sich weltberühmte Sehenswürdigkeiten auf engem Raum.

Geschichte

  • 8000 v. Chr.

    Blüte der Höhlenmalerei in Südwestfrankreich

  • 58–52 v. Chr.

    Julius Cäsar erobert Gallien

  • 1226–1270

    Ludwig IX. macht Frankreich zum größten Königreich Europas

  • 1337–1453

    Hundertjähriger Krieg zwischen Frankreich und England

  • 1789

    Französische Revolution

  • 1804

    Krönung Napoleons zum Kaiser

  • 1914–1918

    Nordfrankreich wird im Ersten Weltkrieg verwüstet

  • 1940–44

    Deutsche Besetzung Frankreichs, Vichy-Regierung

  • 1944

    Landung der Alliierten in der Normandie, Befreiung von der deutschen Besatzung

  • 2015

    Islamistische Terroranschläge erschüttern Paris

  • 2016

    LKW-Terroranschlag in Nizza

  • 2022

    Emmanuel Macron wird als Präsident wiedergewählt, muss aber deutliche Stimmenverluste hinnehmen

  • 2024

    Olympische Sommerspiele in Paris

Pulsierende Städte

Zur Nummer zwei ist Lyon aufgestiegen. Auch Marseille, Frankreichs älteste Stadt, hat sich berappelt, die Migrantenprobleme besser im Griff – und wird immer mehr zum angesagten Schmelztiegel der Mittelmeerkulturen. Toulouse blüht dank Luftfahrt und Forschung. Aufgewacht ist auch Bordeaux. Dank des TGV Atlantique, der in zwei Stunden nach Paris sprintet, ist die alte Weinhandelsmetropole heute hip. Auch Nizza, Straßburg und Lille gehören zu den Aufsteigern en province, wie die Pariser abschätzig alles außerhalb ihres urbanen Umfelds nennen. Überall im Land wird der Verkehr aus den Innenstädten gedrängt, das Grün erobert Bauten und Plätze.

Staunen in Stein

Frankreichs Architekten lassen die Welt staunen: Mit smarten Konzepten erwecken sie Altbauten und Brachen zu neuem Leben. Neubauten sind oft spektakuläre Hingucker: knallorange Würfel, klingende Eier oder Wohnbäume. Das öffentliche Verkehrsnetz wurde erheblich erweitert. Die TGV-Hochgeschwindigkeitszüge rasen mit 320 km/h auf der Rhein-Rhône-Achse nach Marseille, verbinden Paris mit Rennes in anderthalb Stunden. Die schnellen Anbindungen erlauben es immer mehr Franzosen, Paris oder anderen Ballungsräumen den Rücken zu kehren und aufs Land zu ziehen. Wie die 84 Mio. Touristen, die jährlich Frankreich besuchen, schätzen auch sie immer mehr den beschaulichen Lebensrhythmus einer gewachsenen Dorfgemeinschaft in der Auvergne, die Gelassenheit eines provenzalischen Olivenbauern oder das authentische Ambiente eines Trüffelmarkts im Périgord. Junge Leute übernehmen verwaiste Bauernhöfe oder renovieren alte Villen, um dort Gasthäuser zu eröffnen.

Traumhafter Midi

Südfrankreich mit seinem warmen Klima und landschaftlichen Gegensätzen gehört zu den reizvollsten Gegenden des Landes: im Osten die Alpen, im Süden das Mittelmeer, im Südwesten die Pyrenäen und die Atlantikküste, mit hohen Wellen an langen Stränden ein Hotspot der Surfer. Rund um Bordeaux, im Burgund, Elsass, Languedoc und in der Champagne erstrecken sich die Reben bis an den Horizont. In der Bretagne und Normandie weiden Rinder und Lämmer. In der Picardie, im Artois und im französischen Flandern leuchtet das Land im Frühjahr rapsgelb, später im Gold der Weizenfelder unter dem hohen Himmel.

Was für Feste!

Der Sommer ist die Zeit der Feste. Zur Fête de la Musique am 21.Juni singt und tanzt das ganze Land zum Sommeranfang. Der nationalen Gartentag mit dem Motto Rendez-vous aux jardins wurde 2018 auch erfolgreich nach Deutschland exportiert: Anfang Juni feiern beide Länder jetzt ihre Parks, Landschafts-, Blumen- und Nutzgärten. Am dritten Donnerstag im November kommt der junge Rotwein Beaujolais Primeur in den Handel. Der Fassanstich ist eine geschickte PR-Aktion. Doch das stört die Franzosen wenig, ist es doch wieder ein guter Anlass, mit der Familie oder Freunden gesellig zu sein. Santé, Savoir-vivre!

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